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Corona di Redorta - 30.09 bis 03.10.2023

Corona di Redorta - 30.09 bis 03.10.2023

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Hoch über dem Verzasca- und Maggiatal Samstag, ...

30. September. Wer hat an der Uhr gedreht? Frühe Abfahrt am Vereinsheim für uns sieben Bergsteiger*innen in das sonnige Tessin, ins Verzascatal. Den Sektionsbus parken wir in Brione, unserem Ziel für den kommenden Dienstag, und nehmen den örtlichen Bus bis Sonogno.

Dort beginnt unser langer Aufstieg zur Capanna Barone. An saftig grünen Wiesen und Lärchen entlang, anfangs auf schmalen Straßen und Forstwegen, vorbei an urigen hübschen Steinhäusern. Schließlich Wanderweg und Wanderpfad, steil bergauf. Trotz unzähliger Schritte und Höhenmeter – die Hütte will sich einfach nicht zeigen! Dafür zeigt sich eine Ringelnatter und schlängelt über unseren Weg. Endlich, nach etwa 4,50 Stunden, kommt die Schweizer Fahne der Selbstversorgerhütte in Sicht. Geschafft! Den ersten Espresso genießen wir vor der Hütte in der Sonne. Abends gibt es selbst gekochtes Couscous mit Ratatouille. Was braucht man/frau mehr?

Am Sonntag stehen wir früh auf, ein langer Tag steht uns bevor: Die Überschreitung der Corona die Redórta und weiter zum Rifugio Tomeo. Von der Hütte geht es zunächst bergab bis zu den Ställen von Piodoo auf 1951m, dann über schmale Wanderwege und über Wasserrinnen im Zickzack immer bergauf (zu einem kleinen See). Im weiteren Verlauf führt uns der Weg über Geröll, Schrofen und Felsabsätze, er verengt sich zu einem Coloire und steilt sich auf. Über Geröll und mit Klettereinlagen gelangen wir durch die Nordflanke und schließlich über den Ostgrat auf den Gipfel 2803m. Die Gipfelfotos zeigen glückliche Gesichter. Der traumhafte 360-Grad-Ausblick reicht von Matterhorn, über das Finsteraarhorn bis hin zum Piz Bernina und wird ausgiebig genossen. Der Abstieg führt uns südwest-seitig durch eine steile Rinne mit viel losem Geröll und Gestein. Vorsichtiges und sicheres Auftreten sind gefragt, um nichts loszutreten. Später führt uns der lange Weg auch unterhalb des Triangolino vorbei. Der lange Talkessel will komplett umwandert werden. Schließlich wartet ein nochmaliger Aufstieg über ca. 150 hm auf uns. Haben wir noch genügend Kraft-Reserven? Oben angekommen werden wir von einem wunderschönen Ausblick empfangen: Strahlende Sonne und blauer Himmel treffen auf langes, goldbraunes Gras. Das Herz wird weit! Nach kurzer Verschnaufpause machen wir uns auf den langen und steilen Abstieg zum Rifugio Tomeo. Dort gibt es eine herzliche Begrüßung durch Maria und Silvano, die das Refugio gerade für zwei Wochen bewirten. Kaffee und Kuchen, ein erfrischendes Bad im Lago di Tomé und gekühlte Getränke verkürzen die Zeit bis zum köstlichen Abendessen. Maria serviert verschiedene Salate und Polenta (von Silvano gerührt!) mit Braten vom Weiderind oder veggi mit Auberginen. Die süße Überraschung folgt nach Einbruch der Dunkelheit: Ein leckeres Dessert, schön angerichtet auf der Terrasse und mit Gesang musikalisch abgerundet. Die Nacht verbringen wir im liebevoll eingerichteten 8er-Lager.

Nach dem Frühstück heißt es Abschiednehmen. Oberhalb des Lago geht es beständig bergauf, über schmale Wege, Grashänge und Geröll, teils im weglosen Gelände. Den Triangolino lassen wir sprichwörtlich links liegen, wir konzentrieren uns auf den Monte Zucchero. Die letzten ca. 200 Höhenmeter des steilen Aufstiegs mit leichter Kletterei liegen zum Glück großteils nordseitig im Schatten. Ausgiebige Rast am Gipfel auf 2736m, Brotzeit, Sonne und Ausblick genießen. Abstieg über Geröll und Fels, dann weiter auf traumhaften Wanderpfaden. Auf dem Weg lädt ein kleiner Gumpen zum spontanen Bad ein, andere erfrischen sich am Brunnen des Rifugio Sambuco, an dem wir spontan rasten. Schließlich noch ein langer und zum Schluss steiler Abstieg, dann sind wir auf der Capanna Osola, der nächsten Selbstversorgerhütte. Endlich dürfen die restlichen Lebensmittel verarbeitet werden, die seit Tagen im Rucksack durch das Tessin getragen werden: Zum Kaffee gibt es Leberwurstbrot mit Zwiebeln, abends Penne mit Tomaten-Gemüse-Soße und Zimt-Couscous zum Dessert. Wir bleiben nicht die einzigen Gäste: Drei Frauen sorgen mit ihrer Ukulele und schönen Liedern für eine zauberhafte Stimmung. Schließlich bricht auch für uns die letzte Nacht an.

Am Dienstag brechen wir noch vor Sonnenaufgang auf, im Schein unserer Stirnlampen machen wir uns an den Abstieg nach Brione. Zunächst flott über die Viehweide, um den imposanten Hörnern der Rinder auszuweichen, dann durch Wald. Der Tau lässt manche Blätter im Licht der Lampen silbrig glänzen. Abwechslungsreich führt der Weg durch mehr oder weniger lichte Wälder, am Wasser entlang, über Wiesen und mehrere Brücken. Plötzlich gibt es kein Vorwärtskommen mehr: Nach einer Kurve stehen zwei Esel mitten auf dem schmalen Weg und blockieren diesen. Sie gehen keinen Millimeter zur Seite. Erst als die meisten von uns über steiles Gelände im Wald ausgewichen sind, kommt Bewegung in die beiden Kameraden. Als etwas später die ersten Bäume mit Esskastanien auftauchen, sammeln wir fleißig die Früchte ein. Und schon kommen die Steinhäuser und die kleine Kirche von Brione in Sicht. Das Laub der Bäume hat sich bunt gefärbt. Es ist goldener Herbst geworden im Tessin. Wer hat an der Uhr gedreht? Wir waren doch nur vier Tage unterwegs?!

Durchführung und Organisation: Maria Michler und Georg Taglieber

Bericht und Fotos: Maria Michler

Dabei waren: Helmut, Sandra, Michael, Peter und Sophia.

Wir, das sind „Guide“ Maria sowie Georg, Helmut, Michael, Peter, Sandra und Sophia.

 


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