Am 29. Juli trafen sich zwölf Mitglieder der DAV-Sektion Nördlingen unter der Leitung von Karlheinz Schabert, um sich auf eine besondere Herausforderung einzustimmen: den Meraner Höhenweg – rund 100 Kilometer und 5.000 Höhenmeter in sechs Tagen. Anhand des Roadbooks und einer Packliste wurden Tour und Ausrüstung sorgfältig besprochen, sodass alle bestens vorbereitet waren.
Anreise
Am 22. August war es dann soweit: Bereits um 4:30 Uhr starteten wir vom Vereinsheim in Nördlingen in Richtung Südtirol. Gegen 10:30 Uhr erreichten wir die Talstation der Texelbahn, die uns hinauf zum Ausgangspunkt unserer Wanderung brachte.
1. Tag – Von Giggelberg zum Untervernatschhof
Am Giggelberg starteten wir in den Meraner Höhenweg. Auf aussichtsreichen Wegen, vorbei an Wäldern und Wiesen mit Blick ins Etschtal, wanderten wir stetig auf und ab. Am späten Nachmittag erreichten wir den Untervernatschhof, wo wir mit frischem Brunnenbier begrüßt wurden und unsere erste Übernachtung verbrachten.
2. Tag – Vom Untervernatschhof zum Eishof
Nach einer erholsamen Nacht wurden wir am frühen Morgen von der Senior-Chefin persönlich verabschiedet – sie kassierte mit einem freundlichen Lächeln ab und wünschte uns eine gute Weiterreise.
Der Höhenweg führte uns abwechslungsreich durch Wiesen und Wälder, ehe wir wegen einer Sperrung eine Umleitung über den Tumlhof nehmen mussten. Nach zusätzlichen Höhenmetern und schönen Ausblicken erreichten wir das Pfossental. Am späten Nachmittag trafen wir am traditionsreichen Eishof ein. Dort zeigte sich auch die andere Seite des Hüttenlebens: Für rund 40 Übernachtungsgäste stand nur eine einzige Dusche zur Verfügung – Geduld war also gefragt. Trotzdem genossen wir die herzliche Atmosphäre und die kräftige Südtiroler Kost.
3. Tag – Vom Eishof nach Pfelders
Gut gestärkt stiegen wir zur Stettiner Hütte auf, wo wir eine erste Rast einlegten und die Aussicht auf die umliegenden Gipfel genossen. Danach ging es bergab zu einem malerischen Bergsee, in den sich vier Mutige aus unserer Gruppe ins eiskalte Wasser wagten.
Beim Abstieg kehrten wir in die Lazinser Alm ein. Eine spontane Tanzeinlage sorgte für beste Stimmung – und brachte uns sogar eine Runde Schnaps aufs Haus ein.
Um 16:30 Uhr erreichten wir schließlich Pfelders und bezogen unser komfortables Quartier im Panoramahotel. Nach den einfachen Hütten der Vortage waren Sauna und Whirlpool ein willkommener Luxus, den wir ausgiebig nutzten.
4. Tag – Von Pfelders zum Christlhof bzw. Valtelehof
Nach einem ausgiebigen Frühstück führte uns die Route talauswärts. Zur Mittagszeit kehrten wir beim Hofschank Micheler ein, wo wir uns kulinarisch verwöhnen ließen. Ein köstlicher Affogato bildete den süßen Abschluss dieser Rast.
Am Nachmittag teilte sich die Gruppe: Fünf Teilnehmer stiegen im Christlhof bei Rosi aus Abtsgmünd ab, während der Rest zum Valtelehof weiterwanderte. Doch bevor wir uns trennten, stießen wir noch alle gemeinsam mit einem Abschiedsbier an.
Am Ziel angekommen, durften beide Gruppen ihre landwirtschaftlichen Kenntnisse unter Beweis stellen und den Bergbauern bei der Heuernte helfen – eine eindrucksvolle Begegnung mit dem Leben in den Südtiroler Bergen.
5. Tag – Vom Christlhof bzw. Valtelehof nach Hochmuth (Königsetappe)
Für die am Christlhof Untergebrachten begann der Tag besonders früh: Um 8:30 Uhr war der Treffpunkt unterhalb des Valtelehofs vereinbart. Von dort starteten wir gemeinsam in die Königsetappe.
Nach rund vier Stunden Gehzeit erreichten wir den Berggasthof Walde, wo wir uns stärkten. Zum Abschluss spendierte die Chefin einen Schnaps, den wir mit einem selbst gebrannten Schnaps erwiderten – ein freundschaftlicher Tausch, der für gute Stimmung sorgte.
Nach insgesamt 21 bzw. 24 Kilometern und rund 1.300 Höhenmetern kamen wir erschöpft, aber glücklich, in Hochmuth an. Dort wurden wir vom Wirt mit einem Bier und einem hervorragenden Abendessen begrüßt, bevor wir unsere Zimmer bezogen.
6. Tag – Vom Hochmuth zur Giggelbergbahn
Um 8:15 Uhr starteten wir in die Schlussetappe. Gleich zu Beginn wartete ein kräftiger Aufstieg, der uns noch einmal forderte. Mittagsrast machten wir auf der Tablander Alm, bevor wir am Nachmittag den Kreis schlossen: Gegen 15 Uhr erreichten wir die Giggelbergbahn – unser Ziel nach 100 Kilometern und 5.000 Höhenmetern.
Mit der Bahn fuhren wir ins Tal, wo wir die Eindrücke der Woche in Ruhe auf uns wirken ließen. Auf der Rückfahrt über den Reschensee legten wir noch ein gemeinsames Abschiedsessen in Batzigau ein. Gegen 22:30 Uhr trafen wir schließlich wieder am Vereinsheim in Nördlingen ein.
Abschluss
Sechs Tage auf dem Meraner Höhenweg haben uns sportlich gefordert, aber auch reich beschenkt – mit großartigen Landschaften, herzlichen Begegnungen und besonderen Momenten in der Gemeinschaft. Ob beim Tanzen auf der Alm, beim Baden im Bergsee oder bei der Mithilfe in der Heuernte: Jeder Tag brachte neue Eindrücke, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.