Klettersteigwoche am Lago d’Iseo

14.07.2025

Bereits zwei Tage vor der Abfahrt, am Donnerstagabend, traf sich die achtköpfige Gruppe zur gemeinsamen Vorbesprechung. Tourenleiter Uli informierte über Ablauf, Anforderungen und Ausrüstung – die Vorfreude war spürbar.

Samstag, 14. Juni – Anreise und erster Klettersteig

Pünktlich um 4:00 Uhr morgens startete unsere Reise über die A7 durch die Schweiz nach Chiavenna. Noch vor dem endgültigen Ziel stand der erste Klettersteig auf dem Programm: die Via Ferrata „Pietro Biasini“, ein rund 750 m langer, 2015 errichteter Steig der Schwierigkeit B/C. Der Weg führte hinauf zur Aussichtsplattform Belvedere auf 1108 m mit dem eindrucksvollen Gipfelkreuz Croce Dalòo. Die atemberaubende Aussicht belohnte den schweißtreibenden Auftakt.

Nach einem Zwischenstopp zur Erfrischung in einer Eisdiele in Lecco erreichten wir am späten Nachmittag unser Quartier: die gemütliche Casa del Comandante in Sulzano am Lago d’Iseo. Bei Pizza und Wein ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Sonntag, 15. Juni – Monte Isola

Am Sonntag ging es per Schiff auf die Monte Isola, die größte Binnenseeinsel Europas. Der Aufstieg zur Wallfahrtskirche Santuario della Madonna della Ceriola bescherte uns einen grandiosen Rundblick über den See und die vorgelagerte Isola di Loreto. Nach einer gemütlichen Mittagspause bei Ernesta im Biergarten/Alimentari und einem Badestopp mit Eis im Barracuda Café rundete ein Abendessen im Restaurant „Dorada Lago“ den Tag ab – gerade rechtzeitig vor einem abendlichen Gewitter kehrten wir per Schiff zurück nach Sulzano.

Montag, 16. Juni – Ferrata Corna delle Capre & Erdpyramiden

Frühstart um 6:30 Uhr, um der Tageshitze zu entkommen. Ziel war der Klettersteig Corna delle Capre (C/D). Ein plötzliches Gewitter zwang uns zu einer kurzen Pause mitten im Steig – spannend und eindrucksvoll zugleich. Nach einem herzhaften Holzfäller-Panini ging es weiter zur Pyramidi di Zone, wo wir die markanten Erdpyramiden umrundeten. Unser Wanderfreund Rudi hatte dabei einen „Kampf“ mit einem dornigen Gestrüpp à la Dornröschen. Am Abend füllten wir in Iseo unsere Vorräte auf, bevor es zum Abendessen, Stadtbummel und natürlich einem Gelato ging.

Dienstag, 17. Juni – Ferrata Casto und Kletterpark

Nach längerer Anfahrt erreichten wir Comero. Die Gruppe teilte sich auf: Die erfahrenen Kletterer wagten sich an den anspruchsvollen Ferrata Casto (D/E), während der Rest den Kletterpark Liste Casto erkundete – eine gelungene Alternative mit abwechslungsreichen Parcours. Auf dem Rückweg wurden die Einkäufe fürs gemeinsame Abendessen erledigt. Beim Kochen reflektierten wir gemeinsam die Erlebnisse des Tages.

Mittwoch, 18. Juni – Klettersteig Trentapassi

Heute wartete nicht nur der Klettersteig Trentapassi, sondern vor allem der kräfteraubende Zustieg: 1040 Höhenmeter im unwegsamen Gelände forderten unsere Ausdauer. Der eigentliche Steig war weniger die Herausforderung – der Auf- und Abstieg jedoch ein echtes Abenteuer. Zur Belohnung gönnten wir uns ein Eis in Toline und erfrischten uns beim abschließenden Bad am Hausstrand in Sulzano.

Donnerstag, 19. Juni – Fronleichnam: Wasserfallpfad und Naturreservat

Der Feiertag begann mit dem malerischen Sentiero delle Cascate (Wasserfallpfad). Anschließend erkundeten wir die artenreiche Riserva Naturale Torbiere del Sebino, wo wir Schildkröten, Kraniche, Seeadler und weitere Tiere beobachten konnten. Der obligatorische Badestopp in Sulzano sowie ein feines Abendessen in der Bar gegenüber rundeten diesen entspannten Tag ab.

Freitag, 20. Juni – Gratwanderung Punta Fallera

Am letzten vollen Tag ging es für die verbliebene, etwas dezimierte Gruppe auf eine anspruchsvolle Gratwanderung zum Punta Fallera. Knapp 10 km und 740 Höhenmeter erforderten erneut Ausdauer. Nach der Rückkehr wurde gepackt, ein letztes Mal gebadet und zum Abschluss in Iseo gemeinsam gegessen – samt "Resteverwertung" im Quartier.

Samstag, 21. Juni – Heimreise mit Wanderstopp

Frühzeitig traten wir die Heimreise an, machten aber noch Halt am Comer See zur Wanderung zur Torre di Fontanedo – ein 1,5-stündiger Rundweg mit 250 Höhenmetern, der noch einmal herrliche Ausblicke bot. Die letzte Etappe führte uns traditionell zum „Grenz“-Döner in Dornbirn, bevor wir am frühen Abend wieder wohlbehalten in Nördlingen eintrafen.

Fazit:

Eine erlebnisreiche Woche mit spannenden Klettersteigen, grandiosen Ausblicken, guter Stimmung, kulinarischen Genüssen und vielen unvergesslichen Momenten. Ein herzliches Dankeschön an Uschi & Ulrich Büringer für die hervorragende Organisation und sichere Führung!

Bericht: Karlheinz Schabert